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Mit der Einschulung ihres Kindes denken viele Eltern an den Kauf eines Kinderschreibtisches. Zwar können die Hausaufgaben vorerst auch an einem entsprechenden Tisch im Wohn- oder Esszimmer erledigt werden, allerdings sollte von Beginn an auf eine gute Sitzhaltung des Kindes geachtet werden. Als Zwischenlösung kann diese Alternative zum eigenen Schreibtisch durchaus dienen, auf längere Sicht ist ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz unverzichtbar.
Sicherlich spielt bei der Auswahl eines Kinderschreibtisches vor allem für die Kinder das Design eine große Rolle, jedoch sollten bei der Kaufentscheidung vor allem funktionale und ergonomische Aspekte im Mittelpunkt stehen. Mit einem optimal auf das Kind angepassten Schreibtisch wird Haltungsfehlern und Rückenschäden vorgebeugt und ein ungestörtes Lernen ermöglicht. Aber nicht nur der Kinderschreibtisch muss bestimmte Anforderungen erfüllen, auch ein höhenverstellbarer Stuhl gehört zum perfekten Arbeitsplatz des Kindes.
Der ideale Arbeitsplatz für Kinder
Der Kinderschreibtisch sollte so aufgestellt werden, dass das Kind genügend Licht beim Lernen hat und nicht geblendet wird. Außerdem sollten Stuhl und Tisch der Größe des Kindes angemessen sein. Um ein „Mitwachsen“ des Schreibtisches zu ermöglichen, ist eine stufenlose Höhenverstellung des Tisches empfehlenswert. Für eine gute Sitzposition bilden die Oberschenkel eine waagerechte und die Unterschenkel eine senkrechte Linie. Die Füße stehen dabei flach auf dem Boden. Sitzt das Kind in einer aufrechten Position, sollten die Unterarme waagerecht auf der Tischplatte aufliegen können.
Auf die Ergonomie kommt es an
Orthopäden empfehlen, ergonomische Kinderschreibtische zu benutzen. So wird eine gute Haltung des Kindes sicher gestellt und die Gefahr späterer Haltungsschäden gemindert. Vor allem sollte der Arbeitsplatz immer dem Alter des Kindes angepasst werden können. Da Kinder schnell wachsen und sich die ergonomischen Anforderungen an einen Kinderschreibtisch immer wieder verändern, ist es praktisch, einen höhenverstellbaren Arbeitsplatz zu wählen. Je nach Bedarf kann der Tisch dann immer optimal je nach Größe des Kindes variiert werden.
Die Arbeitsfläche des Tisches sollte groß genug sein, damit alle nötigen feinmotorischen Bewegungen ungehindert ausgeführt werden können. Zusätzlich sollte die Arbeitsplatte neigbar sein. Daher sollten Eltern beim Kauf eines Kinderschreibtisches darauf achten, dass die Tischplatte eine Neigbarkeit von mindestens 16 Grad aufweist. So kann das Kind je nach Bedarf unterschiedliche Sitzpositionen einnehmen, je nachdem, ob es gerade malt, liest oder schreibt. Ganz automatisch wechselt das Kind dadurch häufiger seine Position, ganz im Sinne des dynamischen Sitzens.
Welches Verstellsystem gewählt wird, bleibt dem persönlichen Geschmack der Eltern überlassen, wobei stufenlose Verstellungen im Gegensatz zu Rastermechanismen sicherlich einfacher zu bedienen sind. Hinsichtlich der Neigung sind im Handel verschiedene Modelle erhältlich. Bei einigen Tischen lässt sich die komplette Schreibtischplatte neigen, bei anderen bestimmte Teilsegmente. Neigbare Teilsegmente haben den Vorteil, dass die anderen Segmente der Arbeitsplatte in der Waagerechten bleiben und Stifte, Bücher und Hefte nicht rutschen können. Komplett neigbare Schreibtischmodelle sind in der Regel mit absenkbaren Abrutschleisten und zusätzlichem Ablagefach unter der Tischplatte erhältlich, so dass sie sich als echtes Multitalent erweisen.
Die richtige Sitzhaltung des Kindes
Tisch und Stuhl sollten sorgfältig auf die Größe des Kindes abgestimmt werden. Nur so lassen sich Fehlhaltungen und Verspannungen vermeiden. Die Sitzfläche des Kinderstuhls wird auf Kniehöhe eingestellt. Die Füße stehen flach auf dem Boden, Ober- und Unterschenkel bilden einen Winkel von etwa 90 Grad. Nun wird der Schreibtisch entsprechend angepasst. Ober- und Unterarme sollten entspannt auf der Arbeitsplatte ruhen können, im Winkel von circa 90 Grad. Um jeweils die optimale Sitzhaltung zu erreichen, sollten Kinderschreibtisch und Stuhl mehrmals im Jahr entsprechend der Größe des Kindes neu justiert werden.
Sichere Kinderschreibtische
Ausreichende Sicherheit sollte beim Kauf von Kindermöbeln immer im Vordergrund stehen. Auch beim Kinderschreibtisch ist das TÜV/GS-Siegel ein wichtiger Qualitätsfaktor. Zudem sollten Eltern auf eine angemessene Stabilität des Tisches achten. Für eine lange Haltbarkeit sollte die Schreibtischplatte aus kratzfestem Material bestehen und selbstverständlich abwaschbar sein. Abgerundete Formen minimieren das Verletzungsrisiko.
Praktische Kinderschreibtische sind häufig mit verschiedenen Erweiterungsmodulen erhältlich. So können Eltern im Handumdrehen einen soliden Kinderschreibtisch in eine komplette Multifunktionsplattform umwandeln. Auch hier steht die Sicherheit an erster Stelle. Einfache Montage und Handhabung gehen Hand in Hand mit stabiler Konstruktion und hoher Standfestigkeit. Durch Anbauten wird genügend Platz für die benötigten Schulutensilien geschaffen, der Monitor findet seinen Platz und selbst eine Bücherebene steht den Kindern zur Verfügung.
Kinderschreibtische auch für PC und Monitor nutzbar
Bereits in der Grundschule besitzen viele Kinder schon ihren eigenen PC. Praktisch ist es, wenn der Kinderschreibtisch so beschaffen ist, dass das Kind ausreichend Platz hat, seine Hausaufgaben zu erledigen, gleichzeitig aber auch der Monitor auf dem Schreibtisch untergebracht werden kann. Wichtig ist hier, auf genügend Abstand zum Monitor zu achten.
Der Schreibtisch sollte zu diesem Zweck mindestens 80 Zentimeter tief sein oder sich nachträglich durch Anbauten erweitern lassen. Außerdem sollte sich die Schreibtischplatte auch in diesem Fall neigen lassen. Wer die Erweiterung für das Aufstellen eines Monitors erst später vornehmen möchte, sollte sich beim Kauf des Kinderschreibtisches erkundigen, ob der Hersteller dafür Möglichkeiten vorsieht und Nachkaufmöglichkeiten bestehen.
Sitzt das Kind am PC, sollte es direkt auf den Monitor schauen können. Der Blick geht dabei leicht nach unten. So werden Hals und Nacken entlastet. Ist die Höhe des Stuhls und die Höhe des Schreibtisches nicht optimal eingestellt, können sich Haltungsschäden entwickeln. Außerdem verspannen Hals- und Nackenmuskulatur, wenn das Kind, um auf den Monitor zu sehen, den Blick nach oben richten muss. Zudem muss der Monitor so aufgestellt werden, dass eine blendfreie Sicht ermöglicht wird. Die Handablage vor der Tastatur sollte ausreichend Platz bieten.
Auch wenn Computer und Monitor mit einem Kinderschreibtisch kombiniert werden, darf die Ergonomie keinesfalls darunter leiden. Daher haben sich die Hersteller von Kinderschreibtischen mehrere Möglichkeiten einfallen lassen, damit Kinderschreibtisch, PC und Bildschirm in Hinsicht auf funktionale und ergonomische Anforderungen perfekt harmonieren.
Je nach Schreibtischmodell kann der PC entweder direkt auf der Tischplatte platziert, oder aber in einer praktischen Halterung an der Seite des Schreibtisches untergebracht werden. Bei anderen Modellen steht der Computer unter dem Schreibtisch. Der Monitor kann auf einem versenkbaren Element stationiert werden oder wird auf dem hinteren Teil der Schreibtischplatte, die nicht neigbar ist, aufgestellt. Andere Schreibtischmodelle bieten die Option eines zusätzlichen erhöhten Seitenteils, auf dem der Monitor stehen kann.
Beachtet werden sollte immer: Auch wenn der Monitor auf der Schreibtischplatte steht, muss das Kind noch ausreichend Platz haben, um seine Hausaufgaben zu erledigen und seine benötigten Utensilien unterzubringen. Bei den heutigen modernen Flachbildschirmen ist dies zumeist kein Problem. Bei einem Röhrenmonitor muss die Schreibtischplatte eine angemessene Tiefe haben, damit der ideale Abstand zwischen Augen und Bildschirm eingehalten werden kann.
Richtig arbeiten am Bildschirm
So wichtig die richtige Höhe des Kinderschreibtisches und des Schreibtischstuhls ist, so wichtig ist auch das richtige Arbeiten am Monitor. So sollten Eltern ihren Kindern von Anfang an lernen, welcher Abstand zum Monitor und welche Sitzhaltung ideal sind. Auch die Beleuchtung spielt eine wesentliche Rolle. Ist der Arbeitsplatz falsch beleuchtet, wird die Konzentration mehr als nötig beansprucht. Blendungen und Spiegelungen sind zu vermeiden. Das günstigste Licht ist immer das Tageslicht, ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Der ideale Abstand zwischen Augen und Bildschirm beträgt 50 bis 60 Zentimeter. Außerdem sollten bei der Arbeit am Bildschirm regelmäßige Pausen eingelegt werden. Abwechslungsreiche Entspannungsübungen für die Kopf- und Nackenmuskulatur bieten sich hierfür an. Die Augen sollten immer wieder einmal in die Ferne gerichtet werden. Muss das Kind also längere Zeit vor dem Monitor sitzen, sollten Eltern von Beginn an auf die nötigen Pausen achten. Ab und zu sollte die Höhe der Tischplatte überprüft werden, damit das Kind beim Arbeiten an der Tastatur nicht verkrampft und eine optimale Haltung sicher gestellt ist.